Ich kriege diese Szene nicht aus meinem Kopf.

Kinder - es sind drei oder vier - sie sind am Strand. Mit ihren kleinen Händen fischen sie die Krebse aus dem Meer und schmeißen sie zu undefinierbar vielen anderen – Sie kriechen alle wild um- und aufeinander her. Panisch und hilflos kämpfen sie gegen die glatten Wände des roten Eimers.
Stolz zeigen sich die Kinder gegenseitig ihren Fang. Sie lachen und kreischen aufgeregt.
Warum auch immer Kinder manchmal so etwas tun.

Durch einen festen Griff wird es dem Krebs in der Hand unmöglich zu fliehen. Unbedacht – unbekümmert reißen sie die Scheren ab. Es knackt. Nur kurz.

„Krebse merken das eh nicht!“ sagt ihnen der große Bruder mit den dunklen Haaren, den dunklen Augen und dem dunklen Gesicht. Er baut einen Ring aus Steinen und setzt einen besonders kleinen Krebs hinein. Erst blinzelt er skeptisch in die Sonne, dann greift er nach seiner Brille und läßt sie langsam – fast zeremoniell - von seiner Nase gleiten. Präzise und mit ruhiger Hand positioniert er die Gläser so, dass die Sonnenstrahlen gebündelt auf den roten Panzer des Krebses fallen.

Nach einigen ereignislosen Minuten seufzt er und putzt die Brille schlampig mit seinem türkisen Tshirt bevor er sie wieder aufsetzt. „Das ist Quälerei – Viel zu anstrengend! Das ist der Spaß nicht wert.“

Seine schmalen länglichen Finger fassen einen Stein aus dem Kreis und holt weit aus, um mit einer schnellen Bewegung den Krebs in der Mitte zu zerschmettern.

Das Mädchen mit dem bunten Badetuch schaute entrüstet aus der Ferne zu. In diesem Moment beschloss sie, so etwas nie zu tun.